Strahlende Sonne, zufriedene Aussteller, glückliche Besucher: Der Weihnachtsbasar der Damas am 27. November diesen Jahres war ein voller Erfolg. Nach fast zwei Jahren Pandemie war die Begeisterung der über tausend Besucher auf dem Gelände der deutschsprachigen katholischen Gemeinde in Quito groß: Erwachsene stöberten an den zahlreichen Ständen mit qualitätsvollem Kunsthandwerk oder kauften noch rasch Käse und Brot für das Adventsfrühstück; Kinder kalkulierten, ob ihr Taschengeld noch für ein gebrauchtes Taschenbuch reichen würde. Vom Keyboard erklangen Weihnachtslieder, und am Buffet tummelten sich die Hungrigen und Durstigen.
Am Samstag 27. November 2021 findet von 10.00 – 16.00 wieder der traditionelle Weihnachtsbasar der Damas Alemanas statt. Auf dem Gelände der deutschen katholischen Kirchengemeinde Sankt Michael (Eloy Alfaro / Rio Coca) erwarten Sie deutsche Leckereien, Kunsthandwerk, eine Tombola mit vielen attraktiven Preisen, deutsche und englische Bücher, Mittagessen, Kaffee und Kuchen… Tischreservierungen für Aussteller bitte unter 099 851 6325 (Beatriz Schlenker); Vorbestellungen geschmückter Adventskränze bis 24.11. unter 0991334471 (Patricia Zehnle).
Die aktuellen Hygienevorschriften des COE Nacional werden beachtet; ein bewachter Parkplatz ist in der Calle Los Laureles hinter der Kirche vorhanden. Wir freuen uns auf Ihren Besuch mit der ganzen Familie!
Am 11. August brach sich die Venezolanerin Blanca Vielma das Handgelenk, als sie gerade als Tagelöhnerin in einem Garten arbeitete. Ohne Vertrag, ohne Versicherung, wie so viele venezolanische Flüchtlinge. Seitdem kann sie nicht arbeiten; ihr Arbeitgeber zahlte ihr noch den Tageslohn von 20 Dollar sowie 40 Dollar Entschädigung. Als die aufgebraucht waren, musste ihr dreizehnjähriger Sohn sehen, wie er durch Autowaschen ein wenig Geld verdienen konnte. Der Junge hat noch zwei elfjährige Zwillingsschwestern, die wie er in den letzten Wochen nur noch zweimal täglich etwas Reis und Gemüse essen konnten und bereits Gewicht verloren hatten. Über die mit Hilfe der Damas aufgebaute Arztpraxis der Organisation „Venezuela en Ecuador“ erfuhren wir von dem Fall und entschieden rasch, die Familie mit Nahrungsmitteln und Schulmaterial zu unterstützen, bis Blanca Vielma wieder arbeiten kann. Alle drei Kinder „besuchen“ eine staatliche Schule; da die Schule aufgrund der Corona-Pandemie seit März 2020 geschlossen ist, erfolgt der Unterricht virtuell per Zoom über das Handy der Mutter.
„Wir sind hier zusammengekommen, um dieses so kleine, und doch so große Gebäude einzuweihen und zu segnen, das denen zu Gute kommen soll, die besonders wenig Schutz genießen“. So sagt es Elizabeth Ubidia, die Sekretärin der Gemeinde „La Concepción“ zur Begrüßung. Das kleine Gebäude misst rund 25 Quadratmeter: Ein ärztlicher Behandlungsraum mit Wartezimmer und Bad, der mit Spenden der Damas Alemanas binnen zweier Monate errichtet wurde. Heute haben sich hier rund 25 Menschen versammelt, die warmen Applaus spenden, als Damas-Vorsitzende Beatriz Schlenker und Projektpatin Patricia Zehnle gemeinsam das Band vor dem Eingang zu der neuen Praxis zerschneiden.
Seit 2018 betreut der Arzt Dr. Nelson Carillo auf dem Gelände der Gemeinde „La Concepción“ in Chaupicruz, einem Bezirk im Norden Quitos, kostenlos Patienten, die nicht über die finanziellen Mittel für einen Arztbesuch verfügen. Familien mit Kindern, Menschen die auf der Straße leben, venezolanische Flüchtlinge. Die Behandlung erfolgte, wo immer gerade Platz war: Im Arbeitszimmer von Pfarrer Manuel Proaño, dessen Sofa als Wartezimmer diente. Oder auch auf einer Mauer im Kirchhof.
Zwischen fünf und fünfzehn Patienten kommen im Durchschnitt am Tag. Besonders viele sind es, wenn einmal wöchentlich Essensrationen verteilt werden. Meist sind es Mütter mit Kindern, bei diesem Anlass auch die Gelegenheit ergreifen, ihre Kleinen ärztlich untersuchen zu lassen. Das staatliche Gesundheitswesen ist hoch defizitär und schafft es seit Beginn der Pandemie nicht mehr, die zunehmende Zahl an Menschen in extremer Armut zu betreuen. Ein Besuch in einer privaten Arztpraxis ist für alle von ihnen undenkbar.
Seit 2015 arbeiten die Damas Alemanas mit dem umtriebigen Pfarrer von „La Concepción“ zusammen; vor Beginn der Pandemie betreuten sie einmal wöchentlich einen Mittagstisch für Kinder, an dessen Stelle aufgrund der Schutzmaßnahmen im letzten Jahr die Verteilung von Essenspaketen getreten ist.
Die Pandemie ist in Ecuador noch lange nicht vorbei. Sie hat vielen Menschen den Zugang zu ärztlicher Versorgung zusätzlich erschwert. Deshalb werden Projekte wie dieses einen Schwerpunkt unserer Arbeit im kommenden Jahr darstellen, um nicht nur kurzfristig Not zu lindern, sondern auch nachhaltig zu helfen.
Ihren Heimaturlaub im August 2021 nutzte Sandra Biebeler, um für die Damas Alemanas zu werben und über Ecuador zu informieren. Dies tat sie im Rahmen eines Vortrags mit anschließender Fragerunde. Der Vortrag fand im privaten Umfeld von Freunden statt, die extra dafür einen Raum zum Vortragssaal umwandelten. 15 ZuhörerInnen kamen. In den ersten 45 Minuten erzählte die Schriftführerin der Damas über Ihren Weg nach Ecuador, über die Deutsche Schule Quito als Arbeitsstätte sowie die Probleme des Landes. Sie stellte zudem die Damas Alemanas vor und warb um Spendengelder.
Es folgte eine Fragerunde, bei der sich die 15 ZuhörerInnen sehr interessiert zeigen am Leben in Ecuador im Vergleich zu Deutschland. Wie funktioniert das Gesundheitssystem? Wie kommt Ecuador durch die Corona-Pandemie? Diese und weitere Fragen rund um das private Leben im Land, beantwortete Sandra Biebeler. Im Anschluss generierte sie einige Spendengelder mit dem Verkauf von Ecuador-Kalendern für das Jahr 2022.
„Ich war über das große Interesse sehr überrascht. Immerhin ist Ecuador ein weit entferntes, kleines Land, über das wenig bekannt ist. Umso mehr freut es mich, dass ich hier das Land sowie die Damas Alemanas vorstellen durfte.“ so Sandra Biebeler.
Dessau-Rosslau, Deutschland – 18.08.2021 – Ralf Biebeler
Ein Jahr lang haben die Damas Alemanas gemeinsam mit der Ehemaligenvereinigung der Deutschen Schule Quito (AECA) Lebensmittelspenden verteilt, fünfundzwanzig Mal insgesamt. Ein Jahr, in denen sich im zweiwöchentlichen Rhythmus immer neue Helferinnen (und Helfer) im Gran Aki in Tumbaco trafen. Obst, Gemüse, Desinfektionsmittel und haltbare Lebensmittel einkauften, in ihre Autos luden, bei Beatriz Schlenker wieder auspackten. Sie dort in Pappkartons verteilten und die jeweils rund 18kg schweren Kisten wieder in das Auto unseres Helfers Daniel Arteaga transportierten.
Dann gingen die Kisten an Klostergemeinden im Zentrum Quitos, Gemeinschaften der Franziskaner in der ländlichen Gegend von Ascazubi, oder in das Örtchen Pisulí. Die Franziskanerbrüder verteilten die Spenden mit dem Auto, dem Maultier oder auch zu Fuß an die ihnen bekannten Bedürftigen in den Stadtvierteln und Dörfern. Manchmal waren wir selbst dabei. Insgesamt konnten zwischen Juni 2020 und Juni 2021 Jahr 900 bitterarme Familien mit Lebensmitteln versorgt werden.
Jetzt, wo die Coronamaßnahmen trotz der unverändert weiter herrschenden Pandemie weitgehend aufgehoben sind, kommt die Wirtschaft sehr langsam wieder in Gang. Allmählich sollen nach 15 Monaten der Schließung auch die Schulen wieder öffnen, so dass Kinder aus ärmeren Familien nach dem Sommer wieder die Schulspeisung erhalten können, die für sie oft die einzige warme Mahlzeit des Tages ist.
Die Damas haben deshalb beschlossen, die reine Nahrungsmittelhilfe mit der Sommerpause 2021 weitgehend einzustellen. Ab dem Herbst möchten wir uns verstärkt wieder auf unsere Projekte im Bereich Bildung, vor allem für Mädchen und junge Frauen, und Gesundheitsfürsorge konzentrieren. Genaueres zu unseren aktuellen Projekten erfahren Sie auf dieser Website. Wenn Sie uns dabei unterstützen, freuen wir uns sehr!
Das indigene Volk der Sápara im Amazonas-Tiefland Ecuadors, an der Grenze zu Peru (Provinz Pastaza), umfasst nur noch 560 Menschen und zählt zum immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe. Die Dörfer der Sápara liegen weitab von den großen Verkehrswegen und können nur mit dem Kleinflugzeug erreicht werden. Ärzte gibt es in dieser Gegend nicht, und seit Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 waren die Bewohner von medizinischer Betreuung, die auch vorher nur spärlich über staatlich organisierte Hubschrauber-Versorgungsflüge erfolgte, vollständig abgeschnitten.
Mehrere engagierte in Ecuador lebende Deutsche suchten nach einer Lösung: Mit finanzieller Unterstützung des Südamerikazentrums Hannover e.V. brachten sie im Mai und Juni dieses Jahres per Kleinflugzeug einen erfahrenen Arzt und den Gesundheitsbeauftragten der Dachorganisation der Sápara (NASE) in die Ortschaften Conambo und Pinduyaku. Widrige Witterungsverhältnisse machten die Flüge schwierig; wegen der starken Regenfälle war der Flughafen von Pinduyaku über Tage nicht anzufliegen, so dass aus der einen Reise schließlich zwei wurden.
Die Damas Alemanas beteiligten sich mit einer umfassenden Medikamentenspende an diesem sehr besonderen Projekt. Der Arzt hielt an beiden Orten über mehrere Tage Sprechstunde, versorgte Wunden, behandelte Kranke und gab Medikamente aus. Die Schlange der Patienten war lang, und die Dankbarkeit der Menschen groß.
Wir freuen uns über jede Spende, die uns erreicht, denn sie hilft den Menschen hier in Ecuador. Helfen auch Sie.
Sophia Holguin Rodriguez ist zwanzig Jahre alt und hochschwanger. Im Juni erwartet sie gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten ihr erstes Kind. Dabei ist sie eigentlich längst Mutter: Sophia betreut und erzieht in Los Cruces (Manabi) ihre sechs jüngeren Geschwister im Alter zwischen fünf und fünfzehn Jahren. Die Mutter verließ die Familie vor anderthalb Jahren, der Vater fährt zur See und lebt deshalb in Salinas an der Küste. Das einfache Bambushaus, in dem die sechs Geschwister sich einen einzigen Raum und zwei Matratzen teilten, war mehr als baufällig: Das Dach nur noch zum Teil vorhanden, das Regenwasser lief über den unebenen Lehmboden in das Haus.
Über die Fundación CASAlianza in Portoviejo, deren soziale Arbeit die Damas Alemanas seit über einem Jahr regelmäßig unterstützen, konnten wir Wohnsituation der Familie verbessern: Das Dach wurde geflickt, der Boden erhöht und mit Beton ausgegossen; einfache Trennwände ermöglichen ein wenig Privatsphäre für die Familienmitglieder, und Glühbirnen spenden Licht auch am Abend. Matratzen hatte CASAlianza schon zuvor beschafft. Die älteren Kinder und Sophias Lebensgefährte halfen bei den Renovierungsarbeiten tatkräftig mit.
Ein kurzes Interview mit Sophia, das ein Bild von der Lebenssituation der Kinder vor der Renovierung gibt, finden Sie hier (Link zu Facebook).
Mehr als ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie liegt Ecuadors Wirtschaft am Boden. Immer weniger Menschen können einer regelmäßigen Arbeit nachgehen, viele Familien hungern. Die durch die Pandemie verursachte Übersterblichkeit liegt bei rund 100%; es gibt kaum Tests, und von den im Ausland bestellten 20 Millionen Impfdosen sind gerade einmal 2 Millionen geliefert worden. Die Schulen sind seit 14 Monaten geschlossen; rund 50% aller Kinder haben seit März 2020 keinerlei Unterricht erhalten, der Rest wird eher sporadisch über das Internet oder WhatsApp betreut. Internationale Organisationen gehen davon aus, dass mittlerweile rund ein Drittel aller Kinder unter- oder mangelernährt ist.
Die Zahl der von den „Damas Alemanas“ betreuten Projekte hat sich im vergangenen Jahr dank vieler großzügiger Spenden aus Deutschland verdreifacht. Mittlerweile sind wir in mehreren Städten Ecuadors aktiv, immer in enger Zusammenarbeit mit bewährten Vertrauenspersonen vor Ort, um sicherzustellen, dass unsere Hilfe vollständig und so rasch wie möglich ankommt.
In allen Projekten spüren wir die wachsende Not der Bevölkerung. In der von uns mit Stipendien unterstützten Pestalozzi-Schule in Otavalo kann inzwischen kaum noch eine Familie das Schulgeld von monatlich 30$ aufbringen; die engagierte Schulleiterin teilt mit den Arbeitsblättern für den Unterricht zu Hause inzwischen regelmäßig auch ein einfaches Essen an die Familien ihrer Kinder aus. In Cucupuro nahe Quito, wo wir seit vielen Jahren mit einer ländlichen Schule zusammenarbeiten, haben wir im April erstmals Lebensmittelkisten an 30 Familien des Dorfes ausgegeben, die mit großer Dankbarkeit entgegengenommen wurden.
Auch im medizinischen Bereich steigt der Bedarf: Im Zentrum Quitos hat eine Gruppe aus Venezuela geflüchteter Ärzte mit unserer Hilfe eine kleine Arztpraxis für Bedürftige des Stadtviertels eröffnet; ein ähnliches Projekt fördern wir zum Beispiel in der katholischen Gemeinde La Concepción, da die medizinische Grundversorgung der ärmeren Bevölkerung und der vielen Flüchtlinge durch staatliche Stellen nicht geleistet werden kann.
Am 12. Februar 2021 zerstörte ein gewaltiger Erdrutsch weite Teile des Dorfes Chunchi in der Region Chimborazo. Fast 200 Familien wurden obdachlos. Das örtliche Altersheim „Virgen de Agua Santa“ wurde zwar nur leicht beschädigt, aber seine 32 Bewohner mussten für mehrere Wochen in eine Notunterkunft umziehen. Die Bewohner des Heims haben in der Regel keine Familien vor Ort, die sich um sie kümmern und sie mit notwendigen Dingen des täglichen Bedarfs versorgen können; schon vor der Naturkatastrophe fehlte es dort an fast allem. Der Leiter Adrian Lazo bat deshalb um Unterstützung, um das Leben der Bewohner ein wenig zu erleichtern. Am 26. April überreichte die ehemalige Leiterin des GIZ-Büros in Ecuador, Barbara Hess, von den „Damas Alemanas“ gestiftete Rollstühle, Gehhilfen, Stöcke, Matratzen, Decken, Bettwäsche und Handtücher im Wert von 3000 US-Dollar an die Leitung des Heimes. Auf der Facebook-Seite der Institution heißt es dankbar, “Dios les pague por su gran corazón, las donaciones serán bien empleadas en beneficio de nuestros queridos adultos mayores“ – Gott vergelte Ihnen Ihre Hilfe.
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