Damit das Lernen, nicht der Hunger, im Mittelpunkt steht

Paolo und Daniela (dies sind nicht ihre wirklichen Namen) besuchen die fünfte und die neunte Klasse einer kleinen Schule in Guangópolo bei Quito. Beide sind ausgezeichnete Schüler, Daniela will Ärztin werden. Aber das Lernen fällt nicht leicht, wenn man sich täglich sorgen muss, wie es der Mutter geht, und ob es zu Hause genug zu essen geben wird. Daniela und Paolo stammen aus Guajira in Venezuela; wegen der sich rapide verschlechternden wirtschaftlichen Lage in ihrem Heimatland flohen sie vor vier Jahren mit ihren Eltern nach Ecuador.

Ihr Vater Edison arbeitet als Parkwächter vor einem kleinen Obstgeschäft; er füllt den Kunden ihre Taschen, schleppt sie zum Auto, schaut auf den Verkehr, sagt, wann die Straße frei ist. Manchmal bekommt er dafür ein Trinkgeld. Aber zum Leben reicht das kaum, denn Edisons Frau leidet unter einer Herzkrankheit. Arbeiten kann sie damit nicht, und Arztbesuche sind teuer.

Weil der unermüdliche Edison einigen unserer Mitglieder beim Einkauf aufgefallen war, sprachen wir ihn eines Tages einfach an und wurden so mit seiner Familie bekannt. Im kommenden Schuljahr werden die Damas nun die beiden Kinder mit Nahrungsmitteln und dem Kauf der verpflichtenden Schuluniform unterstützen. Eine Sorge weniger für die Eltern – und Freiheit zum Lernen für Paolo und Daniela. Sie strahlen!

Wir Damas Alemanas freuen uns über jede noch so kleine Spende. Helfen auch Sie!

Essen, Lernen, Leben

Seit dem Februar 2023 unterstützen die Damas Alemanas die „Casa de la Misericordia“ in dem Örtchen Zambiza nördlich von Quito. Vor 29 Jahre wurdet diese Stiftung von katholischen Laien gegründet; sie wird ausschließlich von Ehrenamtlichen geführt. Täglich bereiten engagierte  Helfer hier für rund 100 bedürftige Personen, darunter zahlreiche Kinder, eine warme Mahlzeit zu. Aber die Versorgung mit dem Notwendigsten zum Überleben ist nur der erste Schritt bei der Betreuung. Viele der Hilfesuchenden kommen aus zerrütteten Familien, in denen Vernachlässigung und wirtschaftliche Not Alltag sind. Deshalb erhalten diese Familien in der „Casa de la Misericordia“ auch psychologische Hilfe und zuweilen ärztliche Versorgung. Die älteren Kinder machen unter Betreuung ihre Hausaufgaben, um die Schule erfolgreich abschließen und damit hoffentlich einen Beruf erlernen zu können. „Wir wollen, dass unsere Kinder zu integeren, in sich ruhenden Persönlichkeiten heranwachsen, die in der Zukunft eine Veränderung der sozialen Gegebenheiten in unserem Land herbeiführen können“, beschreibt eine Mitarbeiterin der Stiftung ihr Leitbild.

Wir Damas Alemanas freuen uns über jede noch so kleine Spende. Helfen auch Sie!

 Cumbayá, Ecuador – 25.03.2023 – Benita Schauer

Die erste Mahlzeit des Tages

Rund ein Viertel aller Kinder in Ecuador leidet unter chronischer Mangelernährung. Aus Unwissen oder wirtschaftlicher Not gibt es in vielen Familien tagaus, tagein immer wieder das übliche Einerlei aus Reis, Bohnen, Mais und Kartoffeln. Oft gibt es nur ein- oder zweimal am Tag etwas zu essen. Kaum je Obst, Milch, vielleicht einmal eine Hühnerbrühe, gekocht aus den preiswerten Krallen und Köpfen der Nutzvögel. Auch in den ärmeren Stadtvierteln Quitos kommen viele Schüler morgens hungrig zur Schule. Das ist an der staatlichen Grundschule „Estado de Israel“ im Stadtteil „La Concepción“ nicht anders. Zum Glück gibt es hier seit dem Ende der Pandemie wieder den täglichen Mittagstisch der katholischen Gemeinde, der vom Orden der „Schwestern von Cottolengo“ betreut wird. Jeden Mittag kochen die Schwestern hier für bis zu sechzig Kinder eine warme Mahlzeit: eine Suppe, ein Hauptgericht mit Gemüse und manchmal Fleisch, ein wenig Obst zum Nachtisch. Einen Dollar kostet das pro Kind und Tag, an Fleischtagen ist es etwas mehr. An zwei Tagen in der Woche finanzieren die Damas Alemanas dieses gesunde Essen, damit die Schüler der Vormittagsschicht satt nach Hause gehen, und die Kinder der Nachmittagsschicht konzentriert in den Unterricht starten können.

Wir Damas Alemanas freuen uns über jede noch so kleine Spende. Helfen auch Sie!

 Cumbayá, Ecuador – 17.03.2023 – Benita Schauer

Bin ich nicht schick?

Alexander, Maeli und Carlos platzen vor Stolz. Endlich haben sie neue Schuluniformen bekommen, nicht nur die graue Sportkleidung, sondern den dunkelblauen Pullover mit dem Schulwappen, das weiße Polohemd, den grauen Schulrock und die Schulhose. Seit September 2022 herrscht an Ecuadors Schulen wieder die Uniformpflicht, die wegen der Corona-Pandemie zweieinhalb Jahre lang ausgesetzt war. Das bedeutet für die Familien Ausgaben von rund 200 Dollar pro Kind, eine Summe, die Eltern an staatlichen Schulen oft nicht aufbringen können. In Ecuador sind 60% aller Arbeitnehmer informell, also ohne Vertrag, beschäftigt. Viele von ihnen verdienen deutlich weniger als den monatlichen Mindestlohn von 425 Dollar.

Alexander und Carlos freuen sich über ihre Schulkleidung. Foto © Benita Schauer
Alexander und Carlos freuen sich über ihre Schulkleidung. Foto © Benita Schauer

An der Schule „Tres de Diciembre“ in Checa helfen die Damas Alemanas seit Beginn diesen Jahres sieben Schülern aus sehr armen Familien mit je einer monatlichen Lebensmittelkiste. Oft geben wir die Nahrungsmittel auch persönlich bei den Familien ab und sehen dabei, dass dort wirklich kein Essen mehr im blechernen Kochtopf auf dem Gasherd ist.

Jeden Monat bringen wir Lebensmittelkisten zu Schülern der Schule „Tres de Diciembre“ in Checa.
Jeden Monat bringen wir Lebensmittelkisten zu Schülern der Schule „Tres de Diciembre“ in Checa.

Die jetzt von uns gestifteten Schuluniformen sollen die Kinder zusätzlich motivieren, regelmässig zur Schule zu gehen und sich im Unterricht im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu beteiligen. Regelmäßig sprechen wir mit den Klassenlehrern und mit der Schulpsychologin, um die von uns geförderten Schüler so eng wie möglich zu begleiten. Wir sind überzeugt davon, dass dieser enge Kontakt zu Schule und Elternhäusern unsere Hilfe erst sinnvoll macht. Die zufriedenen Gesichter der Kinder und ihrer Eltern scheinen uns recht zu geben.

Wir freuen uns über jede Spende. Besuchen Sie unsere Spendenseite und unterstützen Sie uns bei unserer Arbeit hier in Ecuador.

Cumbayá, Ecuador – 05.10.2022 – Benita Schauer

Täglich ein warmes Essen

Nach zwei Jahren Pandemie bekommen 60 Kinder aus der Gemeinde „La Concepción“ endlich wieder täglich eine warme Mahlzeit. Die im Norden der Hauptstadt Quito gelegene Gemeinde hat ihren Mittagstisch, den „Comedor“, wieder eröffnet. Von Montag bis Freitag kommen jeweils dreißig Kinder im Alter von fünf bis sechzehn Jahren in zwei Gruppen zum Essen; die einen, die am Vormittag zur Schule gehen, um 13.00, die Gruppe mit Nachmittagsunterricht bereits um 12.00.

Von Montag bis Freitag erhalten die Kinder ihr warmes und gesundes Essen. Foto © Elisabeth Ubidia
Von Montag bis Freitag erhalten die Kinder ihr warmes und gesundes Essen. Foto © Elisabeth Ubidia

Katholische Schwestern vom Orden der „Hermanas de Cottolengo“ bereiten die Mahlzeiten vor und legen Wert darauf, dass immer auch ein Salat mit dabei ist; das ist besonders wichtig, weil die Kinder zu Hause nicht nur zu wenig, sondern oft auch kaum gesundes Essen erhalten. Jeden Montag wird das warme Mittagessen von den Damas finanziert. an den anderen Tagen helfen private Spender oder notfalls die Familie des Pfarrers aus. Einmal im Monat werden zusätzlich kleine Tüten mit Grundnahrungsmitteln (Bohnen, Thunfisch, Reis, Zucker) an bis zu 450 bedürftige Familien ausgegeben – die der Gemeinde gespendeten Mittel reichen oft nicht, und die Schlangen von älteren Frauen, Müttern und venezolanischen Flüchtlingen sind in den letzten Monaten stetig länger geworden.

Katholische Schwestern vom Orden der „Hermanas de Cottolengo“ bereiten die Mahlzeiten vor. Foto © Elisabeth Ubidia
Katholische Schwestern vom Orden der „Hermanas de Cottolengo“ bereiten die Mahlzeiten vor. Foto © Elisabeth Ubidia

Wir freuen uns über jede Spende. Besuchen Sie unsere Spendenseite und unterstützen Sie uns bei unserer Arbeit hier in Ecuador.

Cumbayá, Ecuador – 26.04.2022 – Benita Schauer

Leerer Bauch studiert nicht gern

„Das größte Lernhindernis in unseren Schulen ist der Hunger“, hatte uns eine frühere leitende Mitarbeiterin des ecuadorianischen Schulministeriums gesagt. Das zu hören war eigentlich eine Enttäuschung. Wollten wir doch wieder weg von der aus Damas-Sicht nur kurzfristig sinnvollen Nahrungsmittelhilfe, hin zu mehr Unterstützung mit Schulmaterial, Transportgeld, Uniformen.

Aber die Wirklichkeit in Ecuador ist zur Zeit eben eine andere. Und so haben die Damas am 11. Dezember in der großen staatlichen Schule „Tres de Diciembre“ (3. Dezember) in dem Dorf Checa zum ersten Mal Nahrungsmittelkisten übergeben. Sieben Kinder, die meisten noch im Grundschulalter, werden wir zunächst drei Monate lang mit Lebensmitteln unterstützen. Sie alle kommen aus problematischen Familien mit geringem oder kaum einem Einkommen. Wir hören im Gespräch mit den Eltern von einem gelähmten Vater, dem Krankenhausaufenthalt eines anderen nach einer Messerattacke, einer alleinerziehenden Mutter mehrer Kinder, die nach einem Unfall unter Gedächtnisverlust und Panikattacken leidet.

Wir sehen schüchterne Kinder, die in der zweiten Klasse noch nicht ihren Namen schreiben können. Einen Jungen mit sieben Geschwistern, dem es im Unterricht oft an Konzentration mangelt, und der einem nicht ins Gesicht schauen mag. Aber alle von ihnen sind in den Präsenzunterricht zurückgekehrt, wie etwa 50% der Kinder an ihrer Schule, die dreimal in der Woche endlich wieder in einem Klassenraum unterrichtet werden, nach gut anderthalb Jahren der Schulschließung in der Pandemie. Viel muss an Stoff nachgeholt werden – aber zumindest für einige Zeit hoffentlich nicht mit leerem Magen.

Einen Beitrag, der sich explizit mit dem Thema ecuadorianischer Kinder und Familien in puncto Schule befasst, schrieb die Dama Benita Schauer in ihrem Blog. Hier geht’s zum Artikel Pragmatismus gegen den Mangel: Rückkehr in die Schule.

Cumbayá, Ecuador – 12.12.2021 – Benita Schauer

Ein Jahr Nahrungsmittelhilfe

Ein Jahr lang haben die Damas Alemanas gemeinsam mit der Ehemaligenvereinigung der Deutschen Schule Quito (AECA) Lebensmittelspenden verteilt, fünfundzwanzig Mal insgesamt. Ein Jahr, in denen sich im zweiwöchentlichen Rhythmus immer neue Helferinnen (und Helfer) im Gran Aki in Tumbaco trafen. Obst, Gemüse, Desinfektionsmittel und haltbare Lebensmittel einkauften, in ihre Autos luden, bei Beatriz Schlenker wieder auspackten. Sie dort in Pappkartons verteilten und die jeweils rund 18kg schweren Kisten wieder in das Auto unseres Helfers Daniel Arteaga transportierten.

Dann gingen die Kisten an Klostergemeinden im Zentrum Quitos, Gemeinschaften der Franziskaner in der ländlichen Gegend von Ascazubi, oder in das Örtchen Pisulí. Die Franziskanerbrüder verteilten die Spenden mit dem Auto, dem Maultier oder auch zu Fuß an die ihnen bekannten Bedürftigen in den Stadtvierteln und Dörfern. Manchmal waren wir selbst dabei. Insgesamt konnten zwischen Juni 2020 und Juni 2021 Jahr 900 bitterarme Familien mit Lebensmitteln versorgt werden.

Mehrere Einkaufswagen voller Lebensmittel – so sahen die wöchentlichen Einkäufe im Gran Aki aus. Foto © Patricia Zehnle
Mehrere Einkaufswagen voller Lebensmittel – so sahen die wöchentlichen Einkäufe im Gran Aki aus. Foto © Patricia Zehnle

Jetzt, wo die Coronamaßnahmen trotz der unverändert weiter herrschenden Pandemie weitgehend aufgehoben sind, kommt die Wirtschaft sehr langsam wieder in Gang. Allmählich sollen nach 15 Monaten der Schließung auch die Schulen wieder öffnen, so dass Kinder aus ärmeren Familien nach dem Sommer wieder die Schulspeisung erhalten können, die für sie oft die einzige warme Mahlzeit des Tages ist.

Die Damas haben deshalb beschlossen, die reine Nahrungsmittelhilfe mit der Sommerpause 2021 weitgehend einzustellen. Ab dem Herbst möchten wir uns verstärkt wieder auf unsere Projekte im Bereich Bildung, vor allem für Mädchen und junge Frauen, und Gesundheitsfürsorge konzentrieren.  Genaueres zu unseren aktuellen Projekten erfahren Sie auf dieser Website. Wenn Sie uns dabei unterstützen, freuen wir uns sehr!

Cumbayá, Ecuador – 17.07.2021 – Benita Schauer

Das Projekt „Comedor La Concepción“

Das Projekt Comedor in der Parroquia La Concepción im Norden von Quito ist eine Initiative, mit der mehr als 50 bedürftigen Kindern im Schulalter während der Schulzeit ein Mittagessen angeboten wird. Es sind Kinder aus ärmsten Verhältnissen, die ursprünglich aus einer in der Nähe liegenden Schule mit einem weiten Einzugsbereich im Norden Quitos kommen.

Patricia Zehnle und Marisol Rivera bei der Essensausgabe. Foto © Patrizia Ubidia
Patricia Zehnle und Marisol Rivera bei der Essensausgabe. Foto © Elizabeth Ubidia

Getragen wird die Initiative von ehrenamtlich arbeitenden Frauen der Parroquia, die sich um die Zubereitung und Austeilung der Mahlzeiten kümmern und von verschiedenen Trägern, die mit ihrer finanziellen Unterstützung jeweils für einen Wochentag den Einkauf der Lebensmittel ermöglichen. Die Damas Alemanas beteiligen sich an diesem Projekt seit Juli 2015 und mit dieser Unterstützung erhalten diese Kinder während des Schuljahres jeden Montag einen warmen und gesunden Mittagstisch. Vor dem Hintergrund der Armut in den betroffenen Familien oder der schwierigen Familiensituation ist es für einige Kinder die einzige warme Mahlzeit oder sogar überhaupt die einzige Mahlzeit des Tages, die sie bekommen. Von den Kindern wird das Angebot regelmäßig und dankbar angenommen und der Kreis der Interessierten nimmt durch Mundpropaganda auch weiter zu.

Mit den Schulschließungen während der Pandemie musste auch der Betrieb des Comedor unterbrochen werden und anstelle des Mittagessens für die Schülerinnen und Schüler wurde die finanzielle Unterstützung dafür verwendet, an bedürftige Familien kleine Lebensmittelpakete mit nicht verderblichen Grundnahrungsmitteln auszuhändigen. Auch diese Aktion wurde von den Betroffenen dankbar aufgenommen und die zahlreichen Interessierten verursachen regelmäßig lange Schlangen bei der Ausgabe. 

Schulessen im Rahmen des Comedor La Concepción. Foto © Marisol Rivera
Schulessen im Rahmen des Comedor La Concepción. Foto © Marisol Rivera

Mit einer zusätzlichen Unterstützung seitens der Damas Alemanas freuen sich die Schüler zu speziellen Anlässen wie Weihnachtsfeier und Día del Niño (Tag des Kindes) über ein besonderes Essen und ein kleines Geschenk. Für alle Beteiligten ist es eine große Befriedigung, diesen Kindern in ihrem Alltag helfen zu können und an diesen besonderen Tagen eine zusätzliche Freude zu machen und der größte Dank, den sie uns geben können, ist ihr strahlendes Lächeln.

Auch Sie können helfen über unsere Spenden-Seite.

Cumbayá, Ecuador – 12.02.2021, 10:04 Uhr – Patricia Zehnle, Marisol Rivera

Das Projekt „Kinderhort in Atacames“

Unsere Projektidee entstand im März 1996, als zwei Kinder in den Flammen ihrer brennenden Bambushütte in dem Fischerort Atacames an der Pazifikküste Ecuadors umkamen. Die alleinstehende Mutter  ging morgens zur Arbeit und schloss ihre 3 und 5 Jahre alten Kinder in ihrer Hütte ein, da sie keine Betreuungsmöglichkeiten für die Kinder hatte. Das größere der Kinder wollte eine Kerze anzünden… Die Hütte brannte lichterloh ab, bevor die Nachbarn das Vorhängeschloss aufbrechen konnten.

Frau Carola Knäulein lebte zu der Zeit mit ihrem Mann in Atacames und sie beschloß aus eigenen Mitteln ein Gebäude zur Betreuung von Kindern zu bauen. Das Grundstück stellte die Gemeinde zweckgebunden zur Verfügung. Der Hort konnte dann im Mai 1997 als rein privates Projekt mit 15 Kindern und 3 Müttern als Betreuerinnen eröffnen. Seitdem ist der Kinderhort ganzjährig Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr kostenlos für die Kinder da. Sie bekommen ein Frühstück, ein Mittagessen und am Nachmittag einen Snack. Sie finden hier einen geeigneten Rahmen zum angeleiteten Spielen und Lernen.

Verteilung von Lebensmitteln im November 2020. Foto © Carola Knäulein
Verteilung von Lebensmitteln im November 2020. Foto © Carola Knäulein

Inzwischen kümmern sich zwei Mitarbeiterinnen und die Hortleiterin Marisol sowie immer wieder Praktikantinnen um die Betreuung der Kinder und um die Küche. Carola leitet den Hort aus dem Hintergrund und kümmert sich um Ämter und Organisation. Der Kinderhort erhält jährlich, nach eingehender staatlicher Kontrolle, eine Erlaubnis mit Kindern bis zum 4. Lebensjahr als Centro de Desarollo Infantil CDI (Zentrum für Frühkindliche Entwicklung) zu arbeiten. Ab dann kommen alle Kinder in eine staatliche oder private Vorschule. 

Nachdem Carola in den ersten 10 Jahren den gesamten Betrieb aus eigenen Mitteln und mit Hilfe von Spenden aus dem Freundeskreis finanzierte, gründete sie 2006 in Deutschland den „Verein zur Unterstützung des Kinderhortes in Atacames / Ecuador e.V.“, um dem Projekt eine zuverlässigere und längerfristige materielle Basis zu geben. 2013 entstand in Ecuador mit Carolas Initiative die Stiftung „Ayuda a la Infancia Atacames Alemania“, die hier den gesetzlichen Rückhalt bildet und die Liegenschaft bleibt damit zweckgebunden.

Seit 2006 finanziert der Verein den Betrieb des Kinderhortes, die notwendigen Instandhaltungen und Erweiterungen zu 100%. Die hierfür notwendigen Spenden kommen von den Beiträgen der Vereinsmitglieder, von Einzelspendern, Patenschaften und von Aktionen wie Kuchen-, Waffel- oder Crêpesverkäufen sowie Benefizkonzerten. Einen wichtigen Beitrag leistet seit Jahren das Hochrheingymnasium Waldshut, bei dem der Kinderhort Schulprojekt ist.

Bastelnde Kinder im Kinderhort in Atacames. Foto © Carola Knäulein
Bastelnde Kinder im Kinderhort in Atacames. Foto © Carola Knäulein

Aktuell ist der Kinderhort pandemiebedingt seit dem 12.03.2020 geschlossen. Der Verein finanziert weiterhin 75 % der Gehälter unserer Betreuerinnen, die den Kinderhort instand halten, die Kinder zum Teil zu Hause besuchen und für die wöchentliche Übergabe der Lebensmittel von zurzeit 15 Familien verantwortlich sind. Nach dem coronabedingten Wegfall des Tourismus in Atacames verloren viele Menschen ihre Arbeit, besonders einkommensschwache Familien wie unsere alleinerziehende Mütter, Familien aus Venezuela und Kolumbien. Carola organisierte im April eine Spendenaktion unter ihren deutschen Freunden und seit Mai 2020 sind wir in der Lage zuerst 15, dann 21 bis zu 30 Familien mit einem Paket an Lebensmitteln für 20 $, das eine drei-vierköpfigen Familie mit dem Lebensnotwendigsten versorgt zu finanzieren. Im Moment unterstützen wir 15 Familien, die definitiv keine Aussicht auf eine kurzfristige Besserung ihrer Situation haben.

La „Sociedad de las Damas Alemanas” hilft uns einmal monatlich mit dem Gegenwert von 15 Kits. (300 USD +10 USD Transportkosten), wofür wir sehr dankbar sind. Nähere Informationen zum Projekt und der Spendenaktion unter:

www.kinderhort-atacames.org
per E-Mail: Carola.Knaulein @ gmx.net

in Deutschland:

Verein zur Unterstützung des Kinderhorts
in Atacames/Ecuador e. V.

Kontakt: Frau Siggi Kaiser
Kreuzäcker 2
DE 79809 Weilheim
Tel. : +49 (0)7741 2505

Auch Sie können helfen über unsere Spenden-Seite.

Cumbayá, Ecuador – 03.03.2021, 08:36 Uhr – Carola Knäulein

1500 US-Dollar Nahrungsmittelhilfe für die Fundación Triada – Weihnachten für die betreuten Kinder und ihre Familien

Die „Damas Alemanas“ unterstützen die Fundación Triada, eine in Quito ansässige NGO, die Kindern und jungen Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen gegen ein geringes Entgelt therapeutische Maßnahmen anbietet. Oft aber können die Familien der Kinder dieses Geld nicht selbst aufbringen. Deshalb haben wir drei direkte Patenschaften übernommen und helfen diesen drei Kindern derzeit mit jeweils 90 Dollar monatlich.

Als im März diesen Jahres ein strenger Lockdown über ganz Ecuador verhängt wurde, musste auch Triada seine Behandlungsräume schließen. Seitdem konnten keine Therapien in Präsenz mehr angeboten werden – zu groß ist die Angst der Familien mit ihren zur Hochrisikogruppe zählenden Kindern, aber auch  die des therapeutischen Personals, vor einer Ansteckung. Gleichzeitig leiden viele der ohnehin bedürftigen Familien unter der massiv angestiegenen Arbeitslosigkeit und der permanenten Wirtschaftskrise in Ecuador, und wissen manchmal nicht, wovon sie ihre Kinder in den nächsten Tagen ernähren sollen.

Deshalb überreichten Nadine Witt (die Verantwortliche für dieses Hilfsprojekt der „Damas“) und Beatriz Schlenker (unsere Vizepräsidentin) am 15. Dezember dieses Jahres 25 Essenskörbe im Wert von 750 US-Dollar an die Eltern von Triada-Kindern; eine Ausgabe an 25 weitere Familien wird Anfang Januar erfolgen, da wegen der geltenden Corona-Regeln nur eine begrenzte Anzahl von Personen auf einmal zusammenkommen durfte. 

Die Vorsitzende der Stiftung, Maria Isabel Ortiz, bedankte sich bei den „Damas“ für ihre praktische  Hilfe auch in diesen besonders schwierigen Zeiten. Triada habe versucht, Begleitung der Kinder über virtuelle Formate und Telefon weiterzuführen, aber angesichts der weitgehend weggebrochenen Spendeneinnahmen sei auch dies nicht einfach gewesen. Den normalen Betrieb mit allen Kindern und Jugendlichen werde man, so die Leiterin,  voraussichtlich erst wieder aufnehmen können, wenn die Impfung gegen COVID-19 auch in Ecuador erhältlich sei. Bis dahin versuche man, individuelle Lösungen für einzelne Kinder zu finden, wie für den von den „Damas“ unterstützten inzwischen 28-jährigen Cristian Valdivieso. 

Cristian ist nach einem schweren Unfall vor neun Jahren weitgehend gelähmt, hat aber mithilfe seiner Therapien wieder gelernt, mit einem Bleistift auf einem Tablet Buchstaben anzutippen und auf diese Weise zu kommunizieren.

Weiterführende Links

Fundación TriadaHelfen

Cumbayá, Ecuador – 18.12.2020, 08:26 Uhr – Benita Schauer

de_DE