Der 13-jährige Pablo leidet am Hodgkin-Lymphom, einer seltenen Form von Lymphdrüsenkrebs. Deshalb wird er im staatlichen Hospital Baca Ortiz in Quito behandelt. Aber Pablo lebt mit seiner Familie in der Küstenprovinz Esmeraldas, viele Busstunden von der Hauptstadt entfernt. Und das Medikament Vinblastin, das er für die Chemotherapie benötigt, ist zurzeit fast nirgendwo in Ecuador erhältlich. Mit viel Recherche fand eine unserer Damas eine Möglichkeit, Vinblastin am Krebskrankenhaus in Ambato, zweieinhalb Stunden südlich von Quito, zu bekommen. Also fährt Mireya, die Mutter des kranken Jungen, regelmäßig acht Stunden im Bus von Esmeraldas nach Ambato und kauft vier Dosen des Medikaments, denn mehr gibt die Krankenhausapotheke nicht auf einmal ab. Dann kehrt sie zurück nach Esmeraldas. Gemeinsam mit dem kranken Pablo tritt sie anschließend die ebenso lange Busfahrt nach Quito an, damit der Junge im Kinderkrankenhaus seine Injektionen erhalten kann. Mit der leeren Kühltasche fahren die beiden wieder nach Hause; vierzehn Tage später wiederholt sich dieses Prozedere. Die Kosten für Medikament und Fahrten können die Damas übernehmen – die Anstrengung, die Angst, den Zeitaufwand nimmt der Familie niemand ab.
Wir Damas Alemanas freuen uns über jede noch so kleine Spende. Helfen auch Sie!
Die zweijährige Amelia (Name geändert) aus der Küstenstadt Esmeraldas wurde nach nur sechs Monaten Schwangerschaft mit einem Darmverschluss geboren. Seit ihrer Geburt hat sie deshalb schon drei komplizierte Operationen über sich ergehen lassen müssen; bis vor kurzem lebte sie mit einem künstlichen Darmausgang. Die Versorgung des kleinen Mädchens stellte für ihre alleinerziehende Mutter, die nur über geringe Mittel verfügt, eine große Belastung da: Zwar waren die Operationen im staatlichen Kinderkrankenhaus Baca Ortiz kostenlos; aber Produkte für die Stoma-Versorgung, Windeln und Pflegecremes sind in Ecuador deutlich teurer und zum Teil schwerer zu bekommen als in Deutschland. Jetzt stand ein neuer Operationstermin in Quito zur Behebung des noch bestehenden Darmvorfalls an. Deshalb wandte sich die Mutter mit der Bitte um Unterstützung an die Damas Alemanas.
Mit unserer Hilfe konnten neben Windeln und Creme die Reisekosten der kleinen Amelia und ihrer Mutter in die Hauptstadt finanziert werden. Dort stellte sich zu dem großen Glück der Familie heraus, dass das Mädchen inzwischen seinen Schließmuskel besser kontrollieren kann, und der Darmvorfall im Moment nicht allzu gravierend ist. Die vierte OP ist deshalb zurzeit noch nicht notwendig; im Juni dieses Jahres steht eine erneute Kontrolluntersuchung im Kinderkrankenhaus an. Die Damas hoffen mit der Familie, dass Amelia vielleicht schon in naher Zukunft ein völlig normales Leben wird führen können.
Viele Medikamente sind seit über einem Jahr rar in den öffentlichen Krankenhäusern Ecuadors. Leere Staatskassen und Korruption im öffentlichen Gesundheitswesen haben dazu geführt, dass Schwerkranke zur Zeit oft nur unzureichend behandelt werden können. Davon sind auch zahlreiche krebskranke Kinder im Hospital „Baca Ortiz“ in Quito betroffen.
Bereits zum zweiten Mal haben die Damas Alemanas deshalb im Januar 2022 vierzig Dosen des Medikaments Ifosfamid im Wert von 1.200 $ an das staatliche Kinderkrankenhaus gespendet; so können sechs Jungen und Mädchen im Alter zwischen vier und sechzehn Jahren ihre dort begonnene Chemotherapie fortsetzen. Die am Krankenhaus tätige Onkologin Dr. Yarennis Herrera hatte uns direkt um Unterstützung gebeten; sie nahm das Medikament von der Zuständigen für die medizinische Hilfe, Maria Peter, und der „Damas“-Vorsitzenden Beatriz Schlenker entgegen.
„Wir sind hier zusammengekommen, um dieses so kleine, und doch so große Gebäude einzuweihen und zu segnen, das denen zu Gute kommen soll, die besonders wenig Schutz genießen“. So sagt es Elizabeth Ubidia, die Sekretärin der Gemeinde „La Concepción“ zur Begrüßung. Das kleine Gebäude misst rund 25 Quadratmeter: Ein ärztlicher Behandlungsraum mit Wartezimmer und Bad, der mit Spenden der Damas Alemanas binnen zweier Monate errichtet wurde. Heute haben sich hier rund 25 Menschen versammelt, die warmen Applaus spenden, als Damas-Vorsitzende Beatriz Schlenker und Projektpatin Patricia Zehnle gemeinsam das Band vor dem Eingang zu der neuen Praxis zerschneiden.
Seit 2018 betreut der Arzt Dr. Nelson Carillo auf dem Gelände der Gemeinde „La Concepción“ in Chaupicruz, einem Bezirk im Norden Quitos, kostenlos Patienten, die nicht über die finanziellen Mittel für einen Arztbesuch verfügen. Familien mit Kindern, Menschen die auf der Straße leben, venezolanische Flüchtlinge. Die Behandlung erfolgte, wo immer gerade Platz war: Im Arbeitszimmer von Pfarrer Manuel Proaño, dessen Sofa als Wartezimmer diente. Oder auch auf einer Mauer im Kirchhof.
Zwischen fünf und fünfzehn Patienten kommen im Durchschnitt am Tag. Besonders viele sind es, wenn einmal wöchentlich Essensrationen verteilt werden. Meist sind es Mütter mit Kindern, bei diesem Anlass auch die Gelegenheit ergreifen, ihre Kleinen ärztlich untersuchen zu lassen. Das staatliche Gesundheitswesen ist hoch defizitär und schafft es seit Beginn der Pandemie nicht mehr, die zunehmende Zahl an Menschen in extremer Armut zu betreuen. Ein Besuch in einer privaten Arztpraxis ist für alle von ihnen undenkbar.
Seit 2015 arbeiten die Damas Alemanas mit dem umtriebigen Pfarrer von „La Concepción“ zusammen; vor Beginn der Pandemie betreuten sie einmal wöchentlich einen Mittagstisch für Kinder, an dessen Stelle aufgrund der Schutzmaßnahmen im letzten Jahr die Verteilung von Essenspaketen getreten ist.
Die Pandemie ist in Ecuador noch lange nicht vorbei. Sie hat vielen Menschen den Zugang zu ärztlicher Versorgung zusätzlich erschwert. Deshalb werden Projekte wie dieses einen Schwerpunkt unserer Arbeit im kommenden Jahr darstellen, um nicht nur kurzfristig Not zu lindern, sondern auch nachhaltig zu helfen.
Das indigene Volk der Sápara im Amazonas-Tiefland Ecuadors, an der Grenze zu Peru (Provinz Pastaza), umfasst nur noch 560 Menschen und zählt zum immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe. Die Dörfer der Sápara liegen weitab von den großen Verkehrswegen und können nur mit dem Kleinflugzeug erreicht werden. Ärzte gibt es in dieser Gegend nicht, und seit Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 waren die Bewohner von medizinischer Betreuung, die auch vorher nur spärlich über staatlich organisierte Hubschrauber-Versorgungsflüge erfolgte, vollständig abgeschnitten.
Mehrere engagierte in Ecuador lebende Deutsche suchten nach einer Lösung: Mit finanzieller Unterstützung des Südamerikazentrums Hannover e.V. brachten sie im Mai und Juni dieses Jahres per Kleinflugzeug einen erfahrenen Arzt und den Gesundheitsbeauftragten der Dachorganisation der Sápara (NASE) in die Ortschaften Conambo und Pinduyaku. Widrige Witterungsverhältnisse machten die Flüge schwierig; wegen der starken Regenfälle war der Flughafen von Pinduyaku über Tage nicht anzufliegen, so dass aus der einen Reise schließlich zwei wurden.
Die Damas Alemanas beteiligten sich mit einer umfassenden Medikamentenspende an diesem sehr besonderen Projekt. Der Arzt hielt an beiden Orten über mehrere Tage Sprechstunde, versorgte Wunden, behandelte Kranke und gab Medikamente aus. Die Schlange der Patienten war lang, und die Dankbarkeit der Menschen groß.
Wir freuen uns über jede Spende, die uns erreicht, denn sie hilft den Menschen hier in Ecuador. Helfen auch Sie.
Im Zentrum Quitos, im Sektor El Ejido, wird eine Gruppe venezolanischer Ärzte ab Mitte März ein kleines Gesundheitszentrum eröffnen. Dort sollen bedürftige Familien des Viertels ärztliche Hilfe erhalten. Besonders wichtig ist den Initiatoren die Betreuung von Müttern und Kindern, die aufgrund ihres nicht geregelten Aufenthaltsstatus’ als Flüchtlinge, oder wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie an den staatlichen Gesundheitszentren zurzeit nicht versorgt werden.
Die Vereinigung „Venezuela en Ecuador“ unter ihrem Vorsitzenden Daniel Regalado hat zu günstigen Konditionen zwei gut gelegene, helle Räume angemietet. Die Renovierung und das gebrauchte Mobiliar wurden von verschiedenen Unternehmen und von einer Kirchengemeinde gespendet; Ärzte und Laboratorien stellen Medikamente zur Verfügung. Die Damas Alemanas unterstützen die Initiative mit der Finanzierung der ersten drei Monatsmieten; ab Juni 2021 sollen diese Mieten dann aus den eigenen Einnahmen aufgebracht werden.
Untersuchungs- und Beratungstermine werden nur auf Voranmeldung vergeben. Wer zahlen kann, entrichtet einen festgelegten Betrag; wer überhaupt keine Mittel hat, wird umsonst behandelt. „Wir kennen hier so viele Leute – das weiß man schnell, ob jemand Geld hat oder nicht“, heißt es bei der Scheckübergabe durch die Damas vor Ort Anfang März. Den Organisatoren geht es dabei nicht nur um die Versorgung der venezolanischen Flüchtlinge: „Diskriminierung erleben wir ständig im Alltag. Entscheidend ist, dass hier jeder behandelt wird, der Hilfe braucht“, sagt eine Ärztin.
Die christliche „Fundación Centro de Apoyo y Solidaridad“ ist vor ca. 25 Jahren in Portoviejo (Manabí) entstanden. Sie arbeitet eng mit einer dortigen evangelikalen Gemeinde zusammen, betreut aber unabhängig von der Gemeindezugehörigkeit bedürftige Familien in der gesamten Umgebung. In der Stiftung unter ihrem Direktor Cristhian Almeida ist bis Ende 2021 auch eine deutsche Praktikantin tätig.
Die CASAlianza bietet medizinische Hilfe für Menschen mit geringem oder gar keinem Einkommen (Allgemeinmedizin, Traumatologie, Kardiologie, Neurologie, Psychologie, Zahnmedizin) an. Dafür arbeiten etwa zehn Ärzte mit der der Stiftung zusammen, jeweils stundenweise und für einen sehr niedrigen Lohn. Ebenso erhalten Bedürftige dort Medikamente gegen einen kleines Entgelt oder, wenn es nicht anders geht, auch kostenlos.
Daneben leistet die Stiftung soziale Hilfe: Für Jugendliche mit Suchtproblemen wird eine Behandlung gesucht; für ausgesetzte Kinder werden Pflegefamilien organisiert; in Missbrauchsfällen versucht Cristhian Almeida, eine Lösung für die betroffenen Kinder außerhalb ihrer Familien zu finden. Seit Beginn der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Schutzmaßnahmen, aufgrund derer viele Familien ihre Arbeit und damit ihr ohnehin karges Einkommen verloren haben, verteilt die CASAlianza regelmäßig Nahrungsmittelpakete an einen immer wieder an die Lage angepassten Kreis von Familien.
Die Damas Alemanas unterstützen die Stiftung seit April 2020, damit vor allem Nahrungsmittel und Medikamente weiter ausgegeben werden können, weil aufgrund der Corona-Pandemie unter anderem auch die Kollektenzahlungen aus der Kirchengemeinde weggefallen sind, die vorher in bescheidenem Maße die soziale Arbeit ermöglichen konnten. Mit Cristhian Almeida stehen wir in ständigem Kontakt; das ist besonders wichtig, weil Projektbesuche vor Ort vom weit entfernten Quito aus nicht einfach zu organisieren sind.
AM-EN steht für „Amor“ und „Energía“, auf Deutsch Liebe und Energie.
Die 1995 gegründete Stiftung bietet etwa 60 zum Teil schwerstbehinderten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Reittherapie an. Durch die Bewegungen der Therapiepferde bekommen die Patienten Impulse, die ihre Haltung und ihr Gleichgewicht trainieren und ihre Muskelspannung normalisieren. Anschließend an das therapeutische Reiten erhalten die Patienten Logo- und Physiotherapie.
In Ecuador gibt es keine umfassende medizinische Betreuung von Schwangeren, allenfalls sporadisch Geburtsvorbereitung, und wenn, dann nur für die oberen Gesellschaftsschichten. Auch eine gute Versorgung von Neugeborenen ist nicht überall gewährleistet. Viele Kinder erleiden bei ihrer Geburt schwere Schäden wie z.B. Hirnlähmungen. Wenn Familien mit behinderten Kindern auch in finanzieller Not und nicht krankenversichert sind, ist eine Einrichtung wie AM-EN für sie ein Glücksfall.
Normalerweise arbeiten hier ein Reittherapeut und -lehrer, ein Physio- und ein Logotherapeut, einige Volontäre und Flory Delgado, die Sekretärin und Beraterin für die Familien (oft alleinerziehende Mütter) der Patienten. Aber seit Beginn der Corona-Krise war es still geworden in der Reithalle und in den Therapieräumen. Die so wichtigen Therapien entfielen über Monate gänzlich. In der Not hat man seitens der Stiftung die Familien mit gebrauchten Handys versorgt und die Mütter mittels Abbildungen in die Akupressur eingewiesen, damit sie ihre Kinder in der therapielosen Zeit wenigstens ein wenig stimulieren können. Im Oktober 2020 konnte dann endlich die Reittherapie wieder beginnen, ohne Volontäre und mit den Eltern als Helfer, selbstverständlich unter den geltenden Pandemieregeln.
Die Damas Alemanas unterstützen in der Fundación AM-EN seit einigen Jahren jeweils vier Patenkinder. Sie übernehmen die monatlichen Kosten von zusammen 200 $ für ihre Therapien und beschaffen in Einzelfällen auch medizinische Hilfsmittel. Einige der Patenkinder konnten schrittweise in Grundschulen integriert werden, später sogar am Regelunterricht teilnehmen und als geheilt entlassen werden. Die Projektpatinnen überzeugen sich bei ihren regelmäßigen Besuchen von der Entwicklung der Kinder und Jugendlichen.
In normalen Zeiten findet zu Weihnachten eine große Weihnachtsfeier mit allen Patienten, Paten, Angehörigen, Therapeuten und Mitarbeitern der Stiftung statt. Im Corona-Jahr wurden von der Stiftung für die Patienten kleine Päckchen gepackt, die sie einzeln bei ihrer Therapiestunde überreicht bekamen. Hierzu haben die Damas Alemanas Seife und Desinfektionsgel beigesteuert, in der Pandemie unerlässliche Dinge, die für viele der Familien kaum erschwinglich sind. Die vier Patenkinder bekamen am 17. 12. 2020 ihre Weihnachtsgeschenke von den Damas Alemanas persönlich überreicht.
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