Krankheit, Arbeitslosigkeit und keine Schule – Familien in Ecuador brauchen weiter dringend Hilfe


Seit Mai 2020 helfen die „Damas Alemanas“ mit Hauptsitz in Quito besonders Familien in Ecuador, die von den Folgen der Corona-Pandemie betroffen sind: Wir packen Nahrungsmittelkisten, die eine vierköpfige Familie etwa zwei Wochen lang mit dem Nötigsten versorgen; wir helfen engagierten Schuldirektoren dabei, den ihnen anvertrauten Kindern trotz geschlossener Schulen den Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Und wir leisten dort Hilfe, wo in der Pandemie besondere Not herrscht, insbesondere bei den vielen venezolanischen Flüchtlingen im Land. Zahlreiche Spender haben uns dabei geholfen.

Zwei besonders berührende Fälle aus jüngster Zeit: In Otavalo, zwei Stunden nördlich von Quito, besuchten wir eine von einer engagierten Pädagogin und Psychologin aufgebaute kleine Schule für Kinder mit Behinderungen. Dort unterstützen wir seit November 2020 sechs Patenkinder mit monatlich jeweils 30 Euro. Zwei dieser Kinder erhalten ihren Unterricht über das Handy; zwei Kinder werden von den Lehrerinnen zu Hause besucht; zwei von ihnen kommen trotz der Schulschließung mehrmals wöchentlich in das Schulgebäude und werden dort betreut, denn sie leben mit ihren fünf Geschwistern auf der Straße. Die „Besuche“ bei den Lehrerinnen sind auch wichtig, damit diese sich regelmäßig ein Bild vom Gesundheitszustand von Elisa (15) und Fabián (9) machen.

In Tumbaco, einem Nachbarstädtchen von Quito, wo besonders viele venezolanische Flüchtlinge meist ohne geregelten Aufenthaltsstatus und ohne Einkommensmöglichkeiten leben, starb wenige Tage vor Weihnachten eine siebenundzwanzigjährige Mutter dreier Kinder an Krebs.

Dank unserer sehr couragierten und pragmatischen Kontaktperson vor Ort, selbst aus Venezuela geflüchtet, konnten wir der Familie in den letzten schweren Wochen noch mit Lebensmitteln, Bettwäsche und ähnlichem helfen. Durch die Finanzierung der Kremierung verhinderten wir unmittelbar nach dem Tod der jungen Frau die Beschlagnahmung der Leiche der Verstorbenen durch die Gerichtsmedizin und damit weiteres Leid für die Angehörigen.

Ecuador hat bisher gerade einmal 8.000 Dosen an Impfstoff gegen COVID-19 erhalten. Aus Angst vor der Krankheit bleiben die Schulen geschlossen, der informelle Handel, von dem die Hälfte der Bevölkerung lebt, massiv eingeschränkt; Arbeitslosigkeit und Armut steigen weiter. Nahrungsmittelhilfe sowie Betreuung von Schulkindern und Kranken sind hier jeden Tag bittere Notwendigkeit. Bitte helfen Sie uns, weiter zu helfen!

Sie können mit einer Spende helfen.

Cumbayá, Ecuador – 23.01.2021 – Benita Schauer


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