Das Städtchen Pujilí, auf fast 3.000 Metern Höhe in der Provinz Cotopaxi gelegen, ist in Ecuador vor allem für seine Fronleichnamsprozessionen berühmt. Weniger bekannt ist, dass in dieser ländlichen Gegend nur eine überschaubare Zahl an Familien über Wasser und Telefon, Strom und Internet verfügt. Armut und strukturelle Vernachlässigung durch den Staat sind omnipräsent, und auch deshalb zählt die staatliche Zwergschule in dem Dörfchen Pilaló, das zum Kanton Pujilí gehört, zur Zeit nur 18 Grundschüler.
„Landflucht und Pandemie haben dafür gesorgt, dass wir sehr viele Kinder verloren haben“, sagt Rodrigo Hidalgo, der die Schule gemeinsam mit einer Lehrerkollegin betreut. Viele Kinder aus Apagua zum Beispiel, 21 km entfernt und ganz oben am Berg gelegen, sind nach der erzwungenen zweijährigen Schulschließung nicht mehr in den Unterricht zurückgekehrt. Zwei Sammelklassen gibt es noch, die Erst- bis Viertklässler sitzen in einem Raum, die Fünft- bis Siebtklässler in einem anderen. Laut den offiziellen Statistiken müssten hier insgesamt über 60 Kinder zur Schule gehen.
Das Schulministerium hat inzwischen eine Kommission eingesetzt, die landesweit nach „verloren gegangenen“ Schulkindern sucht, denn in Ecuador gibt es eigentlich eine gesetzliche Schulpflicht. Schon bald sollen es wieder mehr Kinder werden: mit Hilfe von ehemaligen Schülern, handwerklich begabten Eltern und der finanziellen Unterstützung der Damas Alemanas hat Rodrigo Hidalgo seine Schule gestrichen, die Regenrinnen erneuert und die zerbrochenen Fenster ersetzt. Jetzt strahlt das kleine Gebäude in neuem Glanz und soll schon im nächsten Schuljahr, das in Pilaló Ende April beginnt, wieder 25 Schüler empfangen. „Die Renovierung wird es attraktiver machen, wieder zur Schule zu gehen“, ist er überzeugt.
Wir Damas Alemanas freuen uns über jede noch so kleine Spende. Helfen auch Sie!
Cumbayá, Ecuador – 17.03.2023 – Benita Schauer