Gewappnet für die Regenzeit


Rot leuchtet das neue Dach auf dem niedrigen, grün gestrichenen Gebäude. Das ist gut so, denn bald beginnt wieder die Regenzeit mit ihren täglichen heftigen Niederschlägen. Bis vor kurzem sahen Schüler und Lehrer der kleinen Schule „Intiyachay“ in Guangopolo den jährlichen Regengüssen mit Bangen entgegen, denn das alte Dach über Rektorat und Computerraum war löchrig geworden; Möbel, Bildschirme, Akten und Bücher konnten jederzeit vom Regen beschädigt werden. Intiyachay ist eine kleine Privatschule, die nach taoistischen Grundsätzen geführt wird. Gegenseitiger Respekt, Verantwortung für die Gesellschaft und ein achtsamer Umgang mit der Natur werden hier großgeschrieben. Die Grundschule hat 95 Schüler, aber viele der Eltern können das Schulgeld von 50$ pro Monat nicht regelmäßig aufbringen, so dass schon die Gehaltszahlungen an die 13 Lehrkräfte schwierig sind. Für die Instandhaltung der von den Lehrern selbst liebevoll gepflegten Räume bleiben am Ende des Monats  keine Mittel übrig.

Der Zufall kam der Schule zu Hilfe: Karin Präg, Mitglied des deutschen Schwestervereins der „Damas Alemanas“, organisierte an ihrer eigenen Grundschule im fränkischen Wilburgstetten einen Spendenlauf. Mit dem Erlös wollte sie über die „Damas“ bedürftige Schulkinder in Ecuador unterstützen. Was lag da näher, als gleich eine richtige Patenschaft mit einer ecuadorianischen Grundschule in’s Leben zu planen? In der Schule „Intiyachay“ mit ihrer engagierten Leitung und ihren konkreten Bedürfnissen fanden die ecuadorianischen „Damas“ für sie eine perfekte Partnerinstitution. Die Finanzierung des neuen Daches ist die erste Maßnahme, die von den stolzen 5000 Euro, die bei dem Lauf zusammenkamen, finanziert wird; weitere Hilfsmaßnahmen für das kommende Schuljahr sind geplant. Und natürlich sollen sich Kinder und Lehrkräfte beider Schulen auf virtuellem Weg näher kennenlernen.

Bewegung an der frischen Luft wird, anders als in vielen rein staatlichen Schulen, großgeschrieben in Intiyachay. Foto © Sabine Hettler
Bewegung an der frischen Luft wird, anders als in vielen rein staatlichen Schulen, großgeschrieben in Intiyachay. Foto © Sabine Hettler

„Die Grundschüler in Wilburgstetten haben sich richtig in’s Zeug gelegt, sind bei großer Hitze Runde um Runde gerannt, weil sie verstanden, dass der Spendenlauf einem klaren Ziel dient“, freut sich Sabine Hettler, die Vorsitzende des deutschen Vereins. „Das Rektorat und das Sekretariat wirken nun viel freundlicher, und ich möchte Ihnen sagen, wie sehr ich das schätze“, schreibt uns Sol, eine Schülerin der 9. Klasse, in einem handschriftlichen Dankbrief. Und auch eine Lehrerin ist voll des Lobes: 

„Unsere ganze Intiyachay – Familie ist zufrieden und glücklich!” Schulleiterin Mirian Franco hofft darauf, demnächst vom ecuadorianischen Schulministerium als halbstaatliche „escuela fiscomisional“ anerkannt zu werden, was bedeuten würde, dass der Staat einen Teil der Lehrergehälter übernimmt und die Schule damit von den drückendsten Geldsorgen befreit wäre.

Wir Damas Alemanas freuen uns über jede noch so kleine Spende. Helfen auch Sie!


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