Essen, Arbeit, Schule, Impfungen – Familien in Ecuador fehlt es an allem


Mehr als ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie liegt Ecuadors Wirtschaft am Boden. Immer weniger Menschen können einer regelmäßigen Arbeit nachgehen, viele Familien hungern. Die durch die Pandemie verursachte Übersterblichkeit liegt bei rund 100%; es gibt kaum Tests, und von den im Ausland bestellten 20 Millionen Impfdosen sind gerade einmal 2 Millionen geliefert worden. Die Schulen sind seit 14 Monaten geschlossen; rund 50% aller Kinder haben seit März 2020 keinerlei Unterricht erhalten, der Rest wird eher sporadisch über das Internet oder WhatsApp betreut. Internationale Organisationen gehen davon aus, dass mittlerweile rund ein Drittel aller Kinder unter- oder mangelernährt ist.

Fabian und Elisa, zwei unserer Patenkinder in Otavalo essen an ihren Pulten. Foto © Gritt Bachmann
Fabian und Elisa, zwei unserer Patenkinder in Otavalo essen an ihren Pulten. Foto © Gritt Bachmann

Die Zahl der von den „Damas Alemanas“ betreuten Projekte hat sich im vergangenen Jahr dank vieler großzügiger Spenden aus Deutschland verdreifacht. Mittlerweile sind wir in mehreren Städten Ecuadors aktiv, immer in enger Zusammenarbeit mit bewährten Vertrauenspersonen vor Ort, um sicherzustellen, dass unsere Hilfe vollständig und so rasch wie möglich ankommt.

In allen Projekten spüren wir die wachsende Not der Bevölkerung. In der von uns mit Stipendien unterstützten Pestalozzi-Schule in Otavalo kann inzwischen kaum noch eine Familie das Schulgeld von monatlich 30$ aufbringen; die engagierte Schulleiterin teilt mit den Arbeitsblättern für den Unterricht zu Hause inzwischen regelmäßig auch ein einfaches Essen an die Familien ihrer Kinder aus. In Cucupuro nahe Quito, wo wir seit vielen Jahren mit einer ländlichen Schule zusammenarbeiten, haben wir im April erstmals Lebensmittelkisten an 30 Familien des Dorfes ausgegeben, die mit großer Dankbarkeit entgegengenommen wurden.

Auch im medizinischen Bereich steigt der Bedarf: Im Zentrum Quitos hat eine Gruppe aus Venezuela geflüchteter Ärzte mit unserer Hilfe eine kleine Arztpraxis für Bedürftige des Stadtviertels eröffnet; ein ähnliches Projekt fördern wir zum Beispiel in der katholischen Gemeinde La Concepción, da die medizinische Grundversorgung der ärmeren Bevölkerung und der vielen Flüchtlinge durch staatliche Stellen nicht geleistet werden kann.

Die Damas Alemanas wachsen – im vergangenen Jahr konnte unser Hilfsverein deutschsprachiger Frauen mehrere engagierte neue Mitglieder gewinnen. Ihre Spenden helfen uns, den Bedürftigsten in Ecuador weiter zu helfen.


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